Schützenverein Dingden-Berg
Schützenverein Dingden-Berg

 

Die Vereinsgründung


Im Juli 1925 setzen sich einige Berger Schützen zusammen um ein eigenes Schützenfest in Berg zu organisieren. Sie fühlten sich im Großverein Dingden nicht mehr wohl. Man geht davon aus dass es vorwiegend finanzielle Gründe gab - so sollte es sich jeder Knecht und jede Magd leisten können, die Königswürde zu erlangen.

Zum 5. April 1925 wurde die Gründungsversammlung von Bernhard Thünte einberufen:


Die gut besuchte Versammlung wurde vom Einberufer Thünte eröffnet.

Nachdem er sich für das zahlreiche Erscheinen bedankte, ging er gleich zur Tagesordnung über.


Folgende Punkte kamen zur Verhandlung:

    1.Gründung einer Schützenbruderschaft

    2.Wahl des Vorstandes

    3.Wann und wo feiern wir unser Stiftungsfest

    4.Prämien des Königs und der Königin

    5.Spenden des Königspaares

 

Es zeigte sich in der Versammlung ein lebhaftes Interesse für den Verein. Es wurde somit beschlossen, eine Schützengesesllschaft zu gründen. Hierauf wurde gleich zur Vorstandswahl übergegangen. Als Vorstandsmitglieder wurden folgende sechs Mann aus der Versammlung gewählt:


Bernhard Thünte (Vorsitzender)

Bernhard Tenbeck (Hauptmann)

Bernhard Keiten (Leutnant)

Johannes Maibom (Adjutant)

August Mümken (Kassierer)

Johann Knipping (Schriftführer)


In der Versammlung wurde beschlossen am 24. und 25. Mai das Stiftungsfest zu feiern. Zur Saalfrage fasste Herr Gerhard van der Linde einen kurzen Entschluss und stellte seine geräumige Diele zur Verfügung.


Die Wirtschaft wurde dem Herren Küpper aus Dingden übergeben, dieser musste dafür 50 Mark an die Schützengesellschaft zahlen. Auf dem Fest durfte kein Wein und keine Bowle ausgeschenkt werden. Bier und Schnaps und Likör sollte es zu Tagespreisen geben.


Als Mitgliedsbeitrag wurde 1,50 Mark erhoben, der Fremdeintritt wurde auf 1 Mark für Männer und auf 0,50 Mark für Damen festgesetzt.

Die Königsprämie wurde auf 20 Mark und die der Königin auf 10 Mark festgesetzt.

Der König darf während der Festtage nicht mehr als 5 Liter Schnaps geben.

Hierauf wurde die Versammlung geschlossen.

 

1926 betrug die Mitgliederzahl 112 Schützen. Diese beschlossen 1927 im Festzelt welches von der Firma Hogenkamp in Werth- Lowik gestellt wurde, zu feiern. Der Transport musste von den Schützen erledigt werden. Zur Entschädigung gab es 7,50 Mark pro Pferd. Zur feierlichen Gestaltung des Schützenfestes sollte das Königspaar mit der Kutsche gefahren werden und das Fest am Vorabend mit Böllerschüssen eingeläutet werden.


Schon 1927 erwies sich der Vorstand als zu schwach besetzt und wurde 1928 auf 8 Mitglieder erhöht. Königsanwärter mussten mindestens 20 Jahre sein. Die erste Schießrunde war für alle Mitglieder frei. Jeder weitere Schuss musste mit 0,20 Mark bezahlt werden.

1930 ließ der Kassenbestand den lang ersehnten Fahnenwunsch zu und Heinrich Daniels wurde der erste Fahnenoffizier.

Die Fahnenweihe wurde im gleichen Jahr mit Unterstützung der Nachbarvereine Dingden, Nordbrock, Lankern Ringenberg und Mussum vorgenommen.


Seit 1932 findet das Vogelschießen in Overkämpings Büschken statt.


1934 wurden die Vorstandswahlen vom Propagandaführer Franz Gruß ausgesetzt und Bernhard Overkämping zum Vorsitzenden des Schützenvereins ernannt. Dieser ernannte kurzerhand den vorherigen Vorstand zum neuen Vorstand.

Auf einer ausserordentlichen Generalversammlung wurde 1936 beschlossen dem deutschen Schützenbund beizutreten. Aufgrund des Krieges wurde auf der Generalversammlung am 31. März 1940 beschossen das Schützenfest bis auf weiteres auszusetzen.


Nach 9- jähriger Zwangspause beschloss man auf der

    1.Generalversammlung am 10. April 1949 einstimmig, wieder ein Schützenfest zu feiern.


Auszug aus dem Protokoll:

...Als Tag der Schützenfeier wurde der 10. und 11. Juli festgelegt, Der Beitrag für Mitglieder und Ehrenmitglieder wurde auf 2,50 DM festgesetzt. Als Fremdeintritt soll für Herren 2 DM und für Damen 1 DM erhoben werden...


Der Schützenkamerad Wilhelm Bollmann stellte freiwillig seine Scheune als Festscheune zur Verfügung.

 

1950 beging man das 25-jährige Vereinsjubiläum wieder im Zelt.

Damit auch die Kriegsbeschädigten mitmachen konnten wurde hierfür ein Wagen bereitgestellt.

 

Da 1952 sehr viele Schützen der Generalversammlung fern blieben wurde beschlossen, das jedes Mitglied auch in Abwesenheit in den Vorstand gewählt werden kann.


Die Arbeitsteilung wurde im Verein seit je her groß geschrieben. Seit 1952 wurden sogar die Grünholer bestimmt. Diese bekamen für Ihre Bemühungen 1 Liter Schnaps und freien Eintritt.


Da 1955 am zweiten Sonntag im Juli kein Zelt zu kriegen war wurde am dritten Sonntag im Juli gefeiert. Dieser Zeitpunkt wurde seitdem nicht mehr geändert.

Laut Beschluss der Generalversammlung findet das Vogelschießen seitdem am Sonntag statt - vorher war das Ringen um die Königswürde immer für den Montag vorgesehen.


Im Laufe der Jahre wurde die Königskette allmählich zu schwer. So entschloss man sich im Jahre 1970 eine neue Königskette anfertigen zu lassen. Seitdem trägt jeder König seine Königsplakette  am Revers des Anzuges.

Seit 1972 ist der Samstag fester Bestandteil des Schützenfestes und der Hofstaat um zwei Hofherren erweitert.


Zum 50 -jährigen Bestehen des Schützenvereins Dingden-Berg wurde im Jahre 1975 zum ersten Kaiserschießen geladen. Bernhard Dickmann errang diese Würde und bildete mit Helene Daniels und den Hofdamen Josefine Keiten-Schmitz und Maria Dickmann den Thron.

Schützenkönig wurde in diesem Jahr Heinz Overkämping.

 

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